Glashaus-Rede

Da hat er’s den Sozen mal richtig gegeben. Christian Lindner, seines Zeichens Parteivorsitzender der arg gebeutelten FDP, hat in seiner Zweitfunktion als liberaler Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag eine „Wutrede“ gehalten. Anlass war der Zwischenruf eines SPD-Abgeordneten, der dem wirtschaftsliberalen Trommler an eigene unternehmerische Pleiten erinnerte.

Da drehte der smarte Parteiführer auf: „Wenn man Erfolg hat, gerät man in das Visier der sozialdemokratischen Umverteiler und wenn man scheitert, ist man sich Spott und Häme sicher.“ Tenor: Sozialdemokraten lieben nicht den Risiken in Kauf nehmenden Gründer, sondern den Beamten und die soziale Hängematte.

Ganz so falsch mag er da nicht liegen. SPDler tun sich immer noch schwer mit dem Unternehmertum. Nur eins: In der Firma, die er mit in die Pleite ritt, steckten 1,4 Millionen Staatsknete. Es ist nicht bekannt, dass er zumindest Teile dieses Kredites zurückgezahlt hat. Bekannt ist allerdings, dass er nach dem Ausscheiden aus der „Internetklitsche“ (SZ) in seinen Porsche stieg und sich’s seitdem in der ganz angenehm gepolsterten sozialen Hängematte für Politiker gutgehen lässt.

Auch hier gilt einmal mehr: Wer im Glashaus sitzt…