Die Mischung ist schon wild: „Egal ob stricken, knicken oder flicken, CUT hat die Handarbeit entstaubt und kombiniert sie mit Mode, Design, Innenarchitektur, Reisen und Kunst.“ Von Stricken bis Kunst – das sind Welten, die nicht jeder oder jeder zusammenbringt.
Die Zeitschrift CUT, nach eigener Aussage „das erste deutsche Magazin für die Do-it-Yourself-Bewegung“ wagt diesen Spagat zwischen „Heavy-Häkeln und den Skulpturen Fred Eerdekens. „Do-it-youself“ nannte man vor ein paar Jahren noch Heimwerken.
Wer eine neue Zeitschrift in die Hand nimmt, sucht erstmal Orientierung. Und dafür haben kluge Medienmacher schon vor Urzeiten das Inhaltsverzeichnis eingeführt. Bei CUT allerdings hat das mit Orientierung gar nichts zu tun. Eine Schnipselseite ohne Führung, ohne Erklärung, aber sehr stylish.
Und so geht es im ganzen Magazin weiter: Wo Geschichten anfangen und enden, ist nicht erkennbar, und was Werbung ist, und was Redaktion verschwimmt. Seitenmarken erklären nichts, Vorspänne führen nicht in die Geschichten, ein dramaturgischer Heftaufbau ist nicht erkennbar.
CUT ist zu viel Style, zu viel Attitüde, zu anstrengend. Klar, coole Layouts, tolle Optik, verspielt. Ein Magazin zum Angucken, einige Texte auch ein Lesevergnügen. Aber ein Do-it-yourself-Magazin?